Mein Sohn trägt an manchen Tagen eine rosa Kappe und an anderen Tage eine grüne Kappe. Seine Haare sind lang und er möchte sie erst schneiden, wenn sie ihm bis zu den Füßen reichen. An heißen Sommertagen binde ich ihm morgens einen Pferdeschwanz und er steckt den Pony mit einer Haarspange zurück. Er liebt es sein Elsa-Kleid zu tragen und war im Disneyland als Eiskönigin verkleidet. Er spielt gerne Feuerwehrmann Sam, löscht Brände und rettet Tiere. Er verkleidet sich als Feuerwehrfrau Penny und spielt dabei mit seinen Autos. Er baut für seine Puppen ein Schwimmbad aus Duplo. Er reißt es mit seinen Lego-Baustellenfahrzeugen wieder ein. Er möchte mit mir in die Stadt gehen und nach Elsa-Schuhen suchen. Wenn er groß ist, möchte er Feuerwehrmann werden. Er hört Bibi und Tina auf Kassette und ich lese ihm Bob der Baumeister vor. Für ihn gibt es keine Mädchen- und Jungssachen, keine geschlechtsspezifischen Einteilungen oder Grenzen. Er darf genau so sein, wie er möchte – denn so ist er perfekt.
Die Kinder in seinem Kindergarten sagen, er darf nicht Elsa spielen und Zöpfe seien nur für Mädchen. Davon berichtet er mir völlig verwirrt: „Aber Mama, jeder darf doch einen Zopf haben. Und man darf doch spielen, was man möchte.“
Liebes Gemüsekind, bitte bleib so wie du bist und lass dir nicht von anderen einreden, dass mit dir etwas nicht stimmt oder du dich anpassen musst. Lebe dich aus. Sei ein Kind, sei unbeschwert und fröhlich. Und ob du dabei die rosafarbene oder die grüne Kappe trägst, ist doch völlig egal.
